Spätsommermorgen
Spätsommermorgen *
Sommergedicht mit leiser Wehmut –
Am Morgen liegt ein Sehnen
nach Herbst schon überm Land
mit funkelhellen Tränen
aus Tau, des Sommers Pfand.
Die ersten Nebelschwaden
benetzen feucht das Gras,
wo Sommerfeen baden
mit Haaren klar wie Glas.
So manche Blätter zeigen
verschämt das erste Bunt,
die Morgenvögel schweigen
erschöpft zur frühen Stund’.
Die Blumen holen Atem
fürs Abschiedsfarbenkleid
mit kräftig bunten Farben
als Krönung dieser Zeit.
Noch herrscht tiefes Schweigen,
die Gartenwelt verharrt,
doch viele Zeichen zeigen:
Der Herbst ist bald am Start.
Die Gartenfrau seufzt leise.
Zu schnell vergeht das Jahr.
Die Zeit rast auf der Reise
vorbei, wie’s immer war.
© Elke Bräunling