Mondfest im Wald
Mondfest im Wald *
Ein Gedicht für Kinder, die wissen, dass der Mond manchmal schmunzelt –
Der Mond gleicht einem Lampion,
den wohl ein Kind vergessen hat.
Von seinem großen Wolkenthron
strahlt er im Wald auf jedes Blatt.
Er blinzelt keck durchs Tannenzelt
und lockt die Tiere an zum Fest
mit seinem hellen Lichterschein,
der keinen heute schlafen lässt.
Schon kommt der Dachs im Walzerschritt,
das Mäuslein hüpft vor lauter Lust.
Die Eule ruft: „Jetzt tanzt doch mit!“
Der Fuchs poliert sich stolz die Brust.
Der Igel rollt sich kugelrund
und wird zum Ball. Hurra, er lacht!
Frau Wildschein tut mit Grunzen kund,
dass sie sich heute schick gemacht.
Der Frosch quäkt laut: „Jetzt tanzt das Reh!“
Und wirklich, da, es dreht sich sacht
im Glanz von Moos und Silberlicht
ein Waldballett zur Mondennacht.
Das Fest geht lang und es ist toll
und könnte ewig weitergehn.
Da sprach der Mond: „Ich fühl mich voll
Zufriedenheit, doch ich muss gehn.“
Schnell bläst er noch die Lichter aus
und zieht zum Abschied seinen Hut,
Dann kichert er und eilt hinaus
dem Tag voraus – und alles ruht.
© Elke Bräunling
#juniverse2025 – Mondnacht
Reihe „Waldgedichte“