Frühlingsanfang
Frühlingsanfang *
Frühlingsgedicht –
Der Frühling steigt aus seinem Bette.
Etwas verkatert ist er noch,
weil er gern noch geschlafen hätte,
die Zeit plant anderes jedoch.
So taumelt matt er durch die Tage,
sein Gang ist holprig, schwer und lahm,
der Neuanfang ist eine Plage,
müd’ hängt er an des Winters Arm.
Er sieht, den Menschen geht’s nicht besser.
Sie kämpfen gegen Schatten an,
die Augen stumpf, die Wangen blässer,
kein Funke, der noch leuchten kann.
Doch hört er sacht ein leises Klingen,
ein Wispern tief in Baum und Strauch.
Es drängt ihn, munter mitzuschwingen
voll Lebenslust und frischem Hauch.
Er möchte lachen und genießen
die schönen Seiten seiner Zeit,
die Blüten, Blätter, die nun sprießen
in kunterbunter Munterkeit.
„Ich werd euch folgen guten Mutes!“
ruft aufgeweckt er ihnen zu.
„Ihr seht von mir fortan nur Gutes!
Vorbei ist’s mit der Winterruh.“
© Elke Bräunling