Mach nicht mit!
Mach nicht mit! *
Friedensgedicht
Auf, ihr Kinder, zum Marschieren!
Wir woll’n keine Zeit verlieren.
Hoch die Füße, eins, zwei drei,
alle Kinder sind dabei.
In der Reihe sollt ihr stehen
und beim Marsch im Gleichschritt gehen.
Zu gehorchen, das ist Pflicht.
Stört die Reihenfolge nicht!
Ihr müsst alle auf mich hören,
wagt es nicht, den Takt zu stören.
Ordnung, das ist unser Ziel.
Passt bloß auf, das ist kein Spiel!
„Das ist doof! Oh, das ist blöde,
dies Marschieren ist so öde!“,
ruft ein Mädchen plötzlich laut.
„Wir wolln fröhlich sein. Kommt! Schaut!“
Es beginnt zu hüpfen, tanzen
und die Ordnung in der ganzen
Reihe löst sich schnell nun auf,
Chaos nimmt rasch seinen Lauf.
Alle Kinder hüpfen, springen
und sie lachen, tanzen, singen.
Keiner hält die Reihen still,
weil diese Ordnung keiner will.
Der Mensch, der vorher kommandiert,
ist sprachlos und sehr indigniert.
Jeder, der ihn sieht, der lacht.
Freiheit ist die größ’re Macht
Ja, so kann es auch passieren,
denn wer tanzt wird nur marschieren
ganz nach eignem Seelenklang
und nicht nach fremder Pfeife Zwang.
© Elke Bräunling