Licht.geträumt


Vor dir steht das alte Haus mit dem Licht im Fenster unten rechts.
Die Kerze im Fenster flackert noch immer. Es ist, als winke sie dir zu. „Komm“, ruft sie. „Besuche mich!“
„Warum nicht?“, denkst du und überlegst, wie es in dem alten Haus aussehen würde. Altmodisch wie in einem Museum vielleicht?
Du stehst auf und klopfst dir den Schnee aus den Kleidern. Dann gehst du auf die Kinder zu, die nun bei dir am Brunnen angelangt sind.
„Darf ich mitkommen?“, fragst du, doch die beiden bewegen sich nicht mehr. Es tanzen auch keine Schneeflocken vom Himmel und das Licht im Fenster unten rechts flackert ebenfalls nicht mehr.
Du sitzt wieder vor deinem Adventskalender und schaust auf das Bild.
„Ich komme zurück“, versprichst du. „Morgen träume ich mich wieder zu dir und dann möchte ich die beiden Kinder und das alte Haus kennen lernen. Morgen.
Und nachher, nimmst du dir vor, wirst du auch eine Kerze aufs Fensterbrett stellen. Vielleicht, ja, vielleicht träumt sich ein kleines Mädchen oder ein kleiner Junge – oder ein Weihnachtsengelchen – für einen klitzekleinen Moment zu dir?
Schön wäre das …

aus dem Buch: Das Haus mit den Butzenscheiben